Blutzuckerspiegel bei Diabetes: Helfen langkettige Kohlenhydrate?

Kohlenhydrate werden heute noch immer verteufelt – Sie sollten sie meiden, wenn Sie Diabetes vorbeugen wollen… Aber stimmt das wirklich?

Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Meiden sollten Sie auf jeden Fall kurzkettige Kohlenhydrate, zu denen die Monosaccharide (z. B. Fructose, Glucose) und Disaccharide (z. B. Maltose, Lactose) gehören.  Diese lassen den Blutzuckerspiegel schneller ansteigen als langkettige Kohlenhydrate, die hauptsächlich als Stärke in Lebensmitteln wie Stärke vorkommen.

Diese langkettigen Kohlenhydrate finden Sie vor allem in Mehl, daher in Brot und Nudeln sowie in Reis und Kartoffeln. Vollkornprodukte haben dazu den Vorzug, wertvolle Ballaststoffe zu liefern, die ja Ihr Diabetes-Risiko senken. Die langkettigen Kohlenhydrate werden erst nach und nach zu Glucose umgewandelt.

Das Insulin zum Glucose-Abbau wird sehr langsam freigesetzt und so unnötige Spitzen im Blutzuckerspiegel vermieden. Folge: Ihnen steht dauerhaft mehr Energie in den Zellen zur Verfügung.

Doch auch wenn Vollkorngetreide im Hinblick auf den Glucose-Spiegel etwas günstiger sind als weiße Mehle, so führen alle langkettigen Kohlenhydrate letztendlich auch zu einem Anstieg des Blutzuckers. Zwar geschieht dies nicht so rapide wie nach dem Konsum von Mono- oder Disacchariden, weil langkettige Kohlenhydrate immer zu Monosacchariden abgebaut werden müssen. Dieser Vorgang dauert länger als die Resorption von Fructose oder Glucose.

Daher müssen Diabetiker auch langkettige Kohlenhydrate in Grenzen halten. Auch für die Prophylaxe bei Menschen, die sich vor Diabetes schützen wollen, ist die Beschränkung aller Kohlenhydrate sinnvoll.

Das Wichtigste dabei ist die komplette Vermeidung des Industrie-Zuckers. Auf Fruchtzucker muss leider auch geachtet werden, so dürfen maximal 15 bis 25 g Fructose in der täglichen Ernährung enthalten sein. Doch kommt es auch hier auf die Obst-Sorte an, denn einige Früchte enthalten Quercetin. Den sekundären Pflanzenstoff liefern beispielsweise Äpfel, Grapefruits, Pflaumen und Weintrauben. Quercetin kann begründeten Vermutungen zufolge die Entstehung eines Diabetes verhindern helfen.

Eine ähnliche Wirkung soll das Fisetin der Erdbeere haben. Zurückhaltung ist ratsam bei Kirschen, Bananen, Kiwis und Passionsfrüchten, die rund 4 % Fructose (bezogen auf das Frischgewicht) enthalten, Süßkirschen sogar 13 %. Fruchtsäfte und Produkte mit Glucose-Fructose-Sirup (High-Frucose-Corn-Syrup, HFCS) kommen bei Diabetes gar nicht in Frage und sollten auch zur Vorbeugung der Erkrankung nicht verzehrt werden.

Die empfohlene Gesamtmenge aller Kohlenhydrate, einschließlich Stärke, beträgt 50 g. Diese Angaben beziehen sich auf die Durchschnitts-Konstitution. Wohlgemerkt ist darin die „erlaubte“ Fructose-Menge bereits einberechnet. Wer diese Low-Carb-Diät einhält, hat schon viel für die Vorbeugung von Diabetes getan, wie wissenschaftliche Untersuchungen belegen. Ein beginnender Diabetes Typ II kann sich bei Einhaltung dieser Ernährungsregeln sogar wieder zurückbilden.

Langkettige Kohlenhydrate erweisen sich bei Diabetes und zu dessen Vorbeugung als geringfügig günstiger als Einfach- oder Zweifachzucker. Dies gilt jedoch nur dann, wenn die Verzehrmengen eingehalten werden. Einen grundsätzlichen Schutz vor Diabetes bieten die langkettigen Kohlenhydrate jedoch auch dann nicht, wenn gleichzeitig auf Zucker ganz verzichtet wird.

Optimal ist eine Ernährung, die nicht nur alleine die Art und Menge der Kohlenhydrate berücksichtigt. So senkt ein reduzierter Fleisch-Konsum das Diabetes-Risiko ebenso wie der Verzehr der entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Hilfreich sind daneben die ballaststoffreichen Vollkorngetreide, die im Hinblick auf Diabetes einen etwas besseren Schutz bieten als weiße Mehle. Eine Rolle spielt auch die Beachtung der Darmgesundheit und eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung.

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