Diabetes Typ 1 – Fakten zu Diabetes Typ I

Im Gegensatz zur Altersdiabetes (Typ 2) ist Diabetes des Typ 1 eher ein „Jugend-Diabetes“.

Der Diabetes Typ I wird im Gegensatz zum sogenannten „Altersdiabetes“ (Diabetes Typ II) auch als „Jugend-Diabetes“ bezeichnet.

Der Diabetes Typ I tritt schon sehr früh, meist schon im Kindesalter auf. In Blutuntersuchungen kann man bei 92% der an Diabetes I Erkrankten Antikörper gegen das körpereigene Gewebe (genauer gegen die in der Bauchspeicheldrüse gebildeten Betazellen) feststellen. Diese werden vom eigenen Immunsystem zerstört. Damit wird die Bildung von Insulin verhindert.

Meist wird die Stoffwechselkrankheit Diabetes I erst erkannt, wenn schon ein Großteil (ungefähr 90%) der Zellen zerstört worden ist. In der modernen Medizin geht man davon aus, dass neben der genetischen Veranlagung bestimmte Erkrankungen (zum Beispiel Mumps, Masern, Röteln) zum Ausbruch des Diabetes Typ I führen.

Häufigkeit

Der Typ I des Diabetes mellitus ist die seltenere Form des Diabetes. Man geht davon aus, dass von der Gesamtzahl der Deutschen, die an Diabetes erkrankt sind, ca. 1/5 an dem Diabetes Typ I leidet.

In Deutschland sind aktuell ca. 25.000 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren an einem Diabetes I erkrankt, das entspricht ungefähr 0,14% der deutschen Kinder und Jugendlichen.

Hierbei sind Jungen und Mädchen im gleichen Maße betroffen, über alle Altersklassen hinweg besteht eine geringfügige Mehrbelastung von Männern. Deutschlandweit erkranken jährlich geschätzt 2.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren an einem Diabetes mellitus Typ I. Das bedeutet statistisch gesehen, dass 1 von 450 Neugeborenen bis zum 15. Lebensjahr erkranken wird.

Entstehung

Wie bei jeder Autoimmunkrankheit treten auch bei Diabetes Typ I körpereigene Antikörper auf. Wie schnell sich aus diesen der Typ-I-Diabetes entwickelt, ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Patienten dauert diese Entwicklung nur wenige Monate, bei anderen viele Jahre. Verantwortlich für die Geschwindigkeit scheint ein Zusammenspiel von Erbanlagen und Umweltfaktoren zu sein.

Auch die Darmflora scheint eine Rolle bei der Entstehung von Diabetes Typ I zu spielen. Im Tierversuch konnte festgestellt werden, dass eine Änderung der darmbesiedelnden Bakterien das Risiko verminderte, an Jugend-Diabetes zu erkranken. Von Bedeutung war dabei die Produktion von Testosteron, die durch bestimmte Bakterien gefördert wird. In Zukunft können diese Ergebnisse möglicherweise auch beim Menschen den Ausbruch der Krankheit verhindern oder die Behandlung verbessern.

Treten verschiedene Risikovarianten von Genen in bestimmten Kombinationen auf, beschleunigt dies die Entwicklung des Diabetes. Möglicherweise spielt auch die Art der Geburt eine Rolle: In einer umfangreichen Studie waren von den Kindern, deren Diabetes sich schnell entwickelte, überdurchschnittlich viele per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen.

Mortalität

Der Diabetes Typ I ist zurzeit noch nicht heilbar. Aber die Behandlungsmöglichkeiten mit Insulin sind sehr gut, wobei die Therapie jedoch lebenslang durchgeführt werden muss.

Wie auch beim Typ II ist es für einen Diabetiker des Typ I lebenswichtig, seine Blutzuckerwerte optimal einzustellen. Nur so können akute Unterzuckerungen, aber auch die diabetischen Folgeerkrankungen verzögert oder vermieden werden. Wenn der Blutzucker gut eingestellt ist, ist die Lebenserwartung eines Diabetikers des Typ I um durchschnittlich sechs Jahren gegenüber einem Nichtdiabetiker verkürzt.

Dies liegt hauptsächlich an krankhaften Gefäßveränderungen, die eine Sekundärerscheinung der Zuckerkrankheit sind und zu Bluthochdruck, Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen.

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Soziale Lage

Die soziale Lage, in der sich der an Diabetes Typ I Erkrankte befindet, spielt eine große Rolle, sowohl bei den Versorgungsangeboten als auch bei der Qualität der Versorgungsergebnisse. In Studien zeigte sich, dass Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen auch schlechter versorgt wurden. Hierbei ist nicht nur die medizinische Versorgung durch Ärzte etc. gemeint, sondern auch die Sorge der verantwortlichen Erziehungsberechtigten; Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen bekamen weniger Zugang zu Selbsthilfegruppen oder Diabetesschulungen.

Dabei ist insbesondere die Selbsthilfe in sehr hohem Maße und flächendeckend organisiert. Viele Eltern sind zusammen mit ihren erkrankten Kindern Mitglieder des BDKJ (Bundes diabetischer Kinder und Jugendlicher). Hier erhalten sie kostenfrei Beratung und Hilfe.

Kosten

Die Kosten für das Gesundheitssystem in Deutschland können nur geschätzt werden, da zum Diabetes mellitus verschiedene Folge- und Sekundärerkrankungen gehören, deren Behandlung auch Kosten verursacht.

Da jedoch nicht jeder Diabetiker in gleichem Maße an denselben Folge- und Sekundärerkrankungen leidet, kann hier nur eine Schätzung abgegeben werden. Außerdem wurden Studien in der Regel nur zu Betroffenen des Diabetes Typ II durchgeführt, die sich nicht direkt für Diabetiker des Typs I übertragen lassen. Man schätzt jedoch, das ca. 1% der Kosten für stationäre Behandlungen von Kindern und Jugendlichen für die Behandlung von Diabetikern des Typs I aufgewandt werden müssen. Grundsätzlich liegen die jährlichen auf eine Diabeteserkrankung bezogenen Behandlungskosten der Krankenversicherung bei 2.500 bis 2.700 EUR pro Jahr.

Hinzu kommen noch die Kosten für mögliche Komplikationen, die durchschnittlich 12.000 EUR pro Jahr und Erkrankten betragen. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass beispielsweise eine Nierentransplantation ca. 39.000 EUR Kosten verursacht. Kosten für Medikamente schlagen zusätzlich mit ca. 1.000 EUR pro Kopf zu Buche.

Dabei macht die Gabe von Insulin nur einen geringen Teil der Kosten von Arzneimitteln aus. Einen viel größeren Anteil nehmen die Medikamente zur Behandlung der Folge- und Sekundärerkrankungen in Anspruch.

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